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Häufig gestellte Fragen. In diesem Fall über Gitarren. Diese Fragen werden hier beantwortet.

1. Fragen zur Kaufabwicklung

Hier erfahren Sie allerlei Dinge, die Sie interessieren könnten, bevor Sie eine Kaufentscheidung treffen.

Mehr als 50% meiner Kunden lassen sich íhre Gitarren schicken. Ich versende ab 800 Euro Warenwert mit DHL Premium, das heisst abends wird bei mir abgeholt und am nächsten Tag bei Ihnen zugestellt und das in ganz Deutschland. Und das auch noch portofrei für Sie.
Im Ausland versende ich mit TNT oder Fedex. Kurze zuverlässige Laufzeiten.

Der Transport ist voll versichert. Ich verschicke in speziellen Kartons, die extra für mich hergestellt werden. Kartons in 3lagiger Stärke. Innen wird der Karton mit Styropor ausgekleidet und mit Luftpolsterfolie wird die Gitarre daran gehindert, sich im Karton zu bewegen. Unsere Koffer sind stabil und für die Zeit des Transports werden die Saiten der Gitarre etwas runtergestimmt, damit im Falle eines Schlages auf den Karton, die Gitarre nicht unter Spannung steht.

Sie sehen also, ich tue alles Menschenmögliche um Ihre Gitarre heil zu Ihnen zu bringen. Ihre Zufriedenheit liegt mir sehr am Herzen.

Diese Frage werden sich sicherlich täglich viele Gitarristen stellen. Ich würde mir keine Gitarre bei Ebay ersteigern, weil ich erstens kein Rückgaberecht habe, zweitens keine Beratung bekomme und drittens nie weiss wo die Gitarre wirklich herkommt.

Wenn Sie eine gebrauchte Gitarre auf meiner Internetseite sehen, können Sie sicher sein, dass sie von mir gecheckt wurde auf Bundreinheit, verzogenen Hals, statische Fehler und natürlich auf guten Ton. Billiger bei Ebay ist meistens hinterher teurer, weil Sie eventuell eine Gitarre ersteigern, die von einem Laien kommt, der keine Ahnung hat, was an einer Gitarre alles passieren kann im Lauf der Jahre.

Gitarren, die im Bereich bis 2000 Euro liegen können Sie sich ruhigen Gewissens auch schicken lassen. Sie bekommen eine gute telefonische Beratung von mir und wenn ich sehe, dass es eine klare Tendenz zu einer gewissen Gitarre gibt, dann liege ich meistens goldrichtig mit meiner Auswahl für Sie. Selten bekomme ich eine Gitarre, die ich verschickt habe zurück. Die Kundenzufriedenheit bei über das Internet bestellten Instrumenten liegt bei 99%.

Suchen Sie ein richtig teures Instrument, empfehle ich Ihnen, persönlich vorbeizukommen, da erstens die Auswahl bei High End Instrumenten bei mir sehr groß ist und es sich zweitens bei einer solchen Investition lohnt, vor Ort sein Trauminstrument selbst auszusuchen.

Zunächst einmal haben Sie die normale Garantie wie sie in Europa Gesetz ist. Ein Jahr Garantie und 1 Jahr Gewährleistung. So einfach mache ich es mir aber nicht. Ich garantiere Ihnen auch über diese Zeit hinaus, dass ich bei allen Schäden, die aufgrund einer fehlerhaften Verarbeitung entstanden sind, eine kostenlose Reparatur veranlasse. Dies wird entweder hier in Deutschland bei einem Gitarrenbauer meines Vertrauens oder bei größeren Reparaturen direkt in Spanien beim Gitarrenbauer durchgeführt. Ihr Vorteil ist auch hier wieder, dass ich alle 1-2 Monate in Spanien bin und solche Reparaturen vor Ort durchführen lassen kann.

Meistens entstehen Risse an Gitarren aber durch fehlerhafte Aufbewahrung von Instrumenten. Leider achten viel zu wenige Gitarristen auf eine sichere Aufbewahrung ihres Instrumentes im Koffer. Die meisten Holzschäden entstehen im Winter durch zu trockene Luft. Dann kann schnell mal ein Riß entstehen. Sollte so etwas passieren kann man natürlich nicht den Gitarrenbauer dafür verantwortlich machen. Der hat die Gitarre bei 50% Luftfeuchtigkeit gebaut und nun liegt es an Ihnen, dafür zu sorgen dass die Gitarre nicht bei 30% Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer tagelang im Ständer steht. Das hält keine Gitarre aus. Selbst in solchen Fällen kümmere ich mich natürlich um eine fachlich hochwertige Reparatur. Diese wird Ihnen zum Selbstkostenpreis weiterberechnet, da möchte ich natürlich nichts daran verdienen.

Zuletzt habe ich einem Kunden geholfen, eine 10 jahre alte, hochwertige Gitarre aus Granada, die einen verzogenen Hals hatte, kostenlos reparariert zu bekommen. Ich habe Sie mitgenommen nach Granada und habe erreicht, dass der Gitarrenbauer, weil er mich gut kennt, die Reparatur als Kulanz ausgeführt hat.

In aller Regel arbeite ich mit Gitarrenbauern zusammen, die ich schon viele Jahre kenne und bei denen ich weiss, dass sie nur trockene Hölzer verarbeiten und auf die richtige Luftfeuchtigkeit beim Zeitpunkt der Montage der Gitarre achten. Bei Reparaturen gibt es nie Probleme, fast immer bekomme ich Kulanz und wenn nicht, bleibt es meistens in einem Rahmen, der die Reparatur nicht zu einem Alptraum werden läßt, auch wenn es Ihr Verschulden war.

Wenn Sie sich nach eingängiger Beratung durch mich per Telefon oder Mail entschieden haben, ein bestimmtes Instrument zu kaufen, sollten Sie mir eine Mail oder einen Brief schreiben, in der Sie Ihre Absicht kundtun dieses bestimmte Instrument bestellen zu wollen. Bitte geben Sie darin Ihre komplette Anschrift an und eine Telefonnumer unter der ich Sie tagsüber erreichen kann. Dies brauche ich im Falle noch einige Fragen geklärt werden müssen und ich Sie nicht per Mail erreichen kann. Außerdem gibt es Dinge die telefonisch schneller und effektiver besprochen werden können als schriftlich.

Ich sende Ihnen dann per Mail oder Post eine Rechnung zu, die Sie dann überweisen können. Sobald das Geld auf meinem Konto gutgeschrieben wurde, sende ich Ihnen die Gitarre portofrei zu. Bitte bestätigen Sie mir den einwandfreien Zustand der Gitarre, sobald Sie sie erhalten haben.

Bitte melden Sie mir auch umgehend eventuelle Transportschäden damit ich mich sofort darum kümmern kann.

Sind Sie zufrieden mit dem Instrument, bin auch ich zufrieden. Sind Sie nicht zufrieden, schicken Sie mir das Instrument bitte sobald als möglich zurück und geben mir an ob Sie eine Rückerstattung des Kaufpreises oder die Zusendung eines anderen Instrumentes wünschen.

Sobald die Gitarre bei mir eingetroffen ist und ich überprüft habe ob sie in einwandfreiem Zustand ist, überweise ich Ihnen den Kaufpreis zurück oder sende Ihnen ein anderes Instrument zu.
Falls Sie Fragen oder Unklarheiten zum Instrument haben, welches Sie erhalten haben oder mit irgendetwas nicht zufrieden sind, setzen Sie sich bitte erst mit mir in Verbindung, bevor Sie das instrument zurückschicken. Sehr oft kann man kleine Dinge telefonisch unbürokratisch regeln, bzw. Zweifel durch Erklärung beseitigen. Mir liegt sehr viel an der unbürokratischen Abwicklung von eventuellen Problemen und ich versichere Ihnen, dass es immer eine Lösung gibt, die zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt.

Sie haben ein Rückgaberecht für Instrumente, die Sie von mir zugeschickt bekommen. Innerhalb von 2 Wochen haben Sie ein Rückgaberecht, auch ohne Angabe von Gründen, obwohl es mich freuen würde eine Rückmeldung über das erhaltene Instrument zu bekommen. Ausgeschlossen vom Rückgaberecht sind Instrumente, die von Ihnen mit speziellen Maßen oder Holzvorgaben bestellt wurden und speziell für Sie gefertigt wurden.

2. Fragen zur Gitarre

Hier gebe ich Ihnen grundsätzliche Informationen über die verschiedenen Holzarten, Lackarten etc. Alles was Sie zur Vorentscheidung eines Kaufes benötigen

Das günstigste Instrument in meinem Sortiment ist augenblicklich die Mundo Flamenco 2F für 850 Euro. Dieses Instrument ist kein Kompromiss, sondern eine vollwertige Flamencogitarre mit allen Vorteilen die eine Flamencogitarre bietet, wie z.B. percussive Saiteneinstellung, leichte Spielbarkeit, klarer und fetziger Ton. Sie bekommen also bereits für 850 Euro ein tolles Instrument. Alles was preislich darüber liegt, ist durchaus als professionell zu bezeichnen. Mein neues Hausmodell Mundo Flamenco 1F in Zypresse und Palisander wird n Spanien in einer kleinen Manufaktur (nicht Camps) von Hand gebaut. Vollmassiv mit ausgesuchten Hölzern. Die Camps Primera oder die Sanchis López 1F extra sind Instrumente, die in Spanien von vielen Profis auf der Bühne und auch im Studio gespielt werden.

Die handgebaute Meistergitarre, also ein Instrument welches von einem Meister alleine und ausschließlich von Hand gebaut wurde und dieses bei einer jährlichen Produktion von 15 bis 20 Stück, beginnt heute bei ca. 3000 Euro. Dafür bekommt man natürlich eine aus sehr ausgesuchten Hölzern, mit viel Liebe zum Detail gebaute Gitarre, die auch meistens mit dem sehr aufwändigen Schellack Handpoliturverfahren lackiert wurde. Etwas ganz besonderes also, was natürlich auch zu hören ist.

Eine denkbare Alternative zur handgebauten Meistergitarre ist die handgebaute Manufakturgitarre, die bis ca. 3500 Euro angeboten wird. Das ist ein sehr professionelles Instrument, welches durch günstigere Arbeitsabläufe in der Manufaktur nicht ganz so teuer ist wie eine Meistergitarre, sich aber tonlich absolut sehen lassen kann und schon sehr dicht an die Meistergitarre heran kommt. Das wäre zum Beispiel die Sanchis López 1F Extra. Diese Instrumente werden von den Werkstattmeistern persönlich gebaut und weisen viele Merkmale einer Meistergitarre auf.

Sie sehen also, Sie können für jedes Budget ein passendes Instrument finden.

Wenn Sie kleine Hände haben sollten Sie darauf achten, ein Instrument mit kurzer Mensur zu kaufen. Dies wäre bei einer Flamencogitarre eine Mensur von 650 mm. Flamencogitarren werden oft mit längeren Mensuren wie z.B. 660 mm gebaut. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie Ton, härtere Saitenlage etc. Es gibt inzwischen einige gute Hersteller wie z.B. Camps, die Gitarren mit 650 mm Mensur bauen. Auch im Meistergitarrenbereich gibt es einige Gitarrenbauer die 650, 655 und 657 mm Mensuren bauen.

Die Gitarre sollte richtig eingestellt sein. Der Abstand der Saiten zum Griffbrett am 12ten Bund ist sehr wichtig für die Spielbarkeit. Da komme ich zum Zuge. Meine Instrumente werden alle von mir auf gute Spielbarkeit überprüft und falls dies notwendig sein sollte, nachträglich perfekt eingestellt.

Weiterhin sollten Sie auch auf die Halsdicke der Gitarre achten. Zu dicke Hälse sind schwer zu spielen, zumindest für die meisten Gitarristen. Meine Hersteller arbeiten da alle mit gut spielbaren Maßen. Leichte Spielbarkeit ist mindestens genauso wichtig wie ein guter Ton. Wenn Sie bei einer Gitarre beides finden ist es Ihre Gitarre.

Die Gitarre sollte einen Schlagschutz (Golpeador) auf der Decke haben. Dies ist eine transparente oder weisse, harte Plastikfolie, die die Decke vor den Golpes (Schlägen) schützt, die bei vielen Flamencostücken auf die Decke zur Betonung des Taktes (Compás) gemacht werden.

Boden und Zarge der Flamencogitarre sind entweder aus Zypresse oder aus Palisanderholz gefertigt. Dies sind zwei sehr verschiedene Hölzer die folgende Unterschiede aufweisen:

Zypresse ist ein südeuropäisches Hartholz, welches bis vor wenigen Jahren hauptsächlich aus Spanien kam. Durch die aktuelle Verknappung wurde es in den letzten Jahren unter Naturschutz gestellt und darf in Spanien nicht mehr gefällt werden.

Die Zypresse ist das traditionell immer verwendete Holz für Flamencogitarren. Bevorzugt wurde es in den Anfängen der Flamencogitarre, weil es erstens günstig und zweitens leicht war. Ausserdem ist der Ton sehr hell und klar und bietet einen sehr schönen Kontrast zur rauchigen Stimme eines Sängers und dem harten Stakkato einer Tänzerin. Günstig war wichtig, da die meisten Flamencomusiker arme Schlucker waren und sich kein teures Instrument leisten konnten. Leicht war wichtig, weil die Flamencogitarre früher nicht auf dem Bein aufgelegt wurde, sondern links frei in der Luft hing und nur durch Druck des rechten Armes gehalten wurde, sie durfte also nicht schwer oder gar kopflastig sein, daher auch die Holzwirbel, die weniger wiegen als eine Mechanik.

Palisander kommt überwiegend aus südamerikanischen, afrikanischen oder asiatischen Zonen, wie z.B. der berühmte Rio-Palisander, der seit 1992 unter Artenschutz steht oder der indische Palisander, der schon immer einer der bevorzugten Palisander im Gitarrenbau war. Der Palisander hat Einzug in den Gitarrenbau gehalten als sich der Flamenco vom Begleitspiel zum Solospiel entwickelt hat. Paco de Lucia war einer der ersten Gitarristen, die sich auf das Solospiel im Flamenco spezialisiert hatten. Die Anforderungen eines Solisten an sein Instrument sind natürlich anders als die eines Begleitgitarristen. Das Instrument sollte länger klingen und sich im Konzertsaal durchsetzen können. Man fing also an, modifizierte Klassikgitarren zu bauen. Dunkle Hölzer wurden verwendet, aber die leichte Bauweise der Flamencogitarre wurde beibehalten um die Gitarre auch trotz Palisander noch scharf und knackig klingen zu lassen. Heute werden aufgrund der Verknappung auf dem Tonholzmarkt viele exotische Hölzer verwendet. Das wären unter anderem: Cocobolo, Coral, Palo Escrito, Koa, Riegelahorn, Wolkenahorn, Vogelaugenahorn, Santos Palisander (Pau Ferro), Caviuna, Siricote u.v.a. (genaueres siehe Holzkunde). Wichtig ist, dass das Holz genügend Festigkeit hat, um bei der dünnen Bauweise noch glasklar zu klingen.

Neuerdings greifen auch viele Gitarrenbauer auf heimische Palisanderhölzer zurück wie z.B. Kirsche, Nussbaum, Olive, Walnuß, Maulbeere etc. Auch mit diesen Hölzern lassen sich im Einzelnen sehr gute Tonergebnisse erzielen.

Welches Holz für wen?
Die Zypresse hat auch heute noch den typischeren Flamencoton, scharf und spitz im Diskant. Allerdings hat sich die Gitarrenbaukunst in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt und viele Zypressen von Meisterhand gebaut, sind heute sehr laut und durchdringend. Als Beispiel dafür möchte ich die Gitarren von Andrés D. Marvi und José Marín Plazuelo nennen. Sie sind also neben dem typischen Einsatzgebiet der Begleitgitarre für Tanz und Gesang auch immer mehr auf der Bühne zu sehen, zumal heute kaum noch jemand ohne Verstärkung spielt.
Eine typische Palisandergitarre hat etwas mehr Volumen, und einen etwas tieferen Grundton, ist aber auch etwas schwerer vom Gewicht. Wer leichtes Handling bevorzugt ist mit einer Zypresse oder vielleicht auch noch mit einer Ahorngitarre besser beraten. Der reine Solist fühlt sich oft auf der Palisandergitarre wohler, zumal, wenn er ausser Flamenco vielleicht noch etwas Latinjazz, spanische Klassik, Bossa oder ähnliches spielen möchte, da kommt ihm der dunkle samtige Ton der Palisandergitarre eher entgegen.

In den 60er Jahren hat Ramirez überwiegend Gitarren mit Zederndecke gebaut. Ebenso berühmte Gitarrenbauer wie Gerundino oder Miguel Rodriguez bauten sehr viele Gitarren mit Zederndecke. Conde Hermanos fing an mit dieser Tradition zu brechen und überwiegend Fichtendecken zu bauen. Heute steht die Zeder im Ruf für Flamenco nicht zu taugen. Das halte ich für eine fatale Fehleinschätzung. Meiner Meinung nach haben viele Gitarrenbauer verlernt mit Zederndecken richtig umzugehen. Sie benutzen für Flamencogitarren viel zu weiche Zederndecken und wundern sich wenn die Instrumente dann zu klassisch klingen. Es gibt nichts schöneres wie eine richig schmutzig klingende Zederngitarre von Gerundino oder Miguel Rodriguez aus den 60er und 70er Jahren. Auch heute noch gibt es Gitarrenbauer, die es drauf haben Zederngitarren zu bauen mit einem unglaublichen Flamencoton. Dazu gehören Andrés D. Marvi und Francisco Barba. Generell klingt die Zeder schmutziger, rauchiger und kräftiger, oft mit einem sehr dunklen kräftigen Bass. Wogegen die Fichtendecke, feiner, süßer, im Diskant etwas singender klingt. Man sagt der Fichtendecke auch eine viel stärkere Entwicklung nach.

Ich würde mich freuen, wenn die Gitarristen wieder verstärkt zur Zederndecke zurückkämen. Einen Anfang hat Vicente Amigo gemacht. Er spielt auf seiner letzten CD (Paseo de Gracia) eine Zypresse mit Zederndecke von Lester de Voe.

Die Praxis beweisst, dass eine Laminatholzgitarre nicht unbedingt schlechter klingen muss als einen Massivholzgitarre. Die Decken sind fast immer massiv, somit ist das Herz der Gitarre massiv und das ist das Entscheidende. Darauf sollte man achten, dass die Decke massiv ist. Massivholzgitarren fangen heute meistens erst ab über 1000 Euro an, das liegt an den stetig steigenden Holzpreisen und daran dass immer mehr Hölzer durch Naturschutz und Verknappung nicht mehr verfügbar sind. Binnen kurzem wird es keine spanische Zypresse mehr geben, bereits heute kommt die meiste gute Zypresse aus Italien und der Türkei. Man kann also ruhigen Gewissens bei einer Einsteigergitarre die Frage ob sie massiv oder laminiert ist, vernachlässigen.

Traditionell wurden alle Flamencogitarren mit Holzwirbeln (Stimmwirbeln) gebaut. Das hatte zum einen den Grund, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts kaum bezahlbare gute Mechaniken gab, zum anderen konnten diese Wirbel günstig vom Gitarrenbauer sekbst hergestellt werden und zum dritten wurde die Gitarre am Kopf leichter und war somit in der traditionellen Haltung, bei der die Gitarre nicht auf das Bein aufgelegt wird, leichter zu spielen, da sie niemals kopflastig war. Mit dem Aufkommen der Metallindustrie gab es immer mehr gute und bezahlbare Mechaniken und man ging immer mehr dazu über, Mechanik anstatt Holzwirbel zu bauen. Heute sind Holzwirbel fast nur noch auf Bestellung zu bekommen, obwohl es inzwischen sehr gute Werkzeuge gibt, mit denen man perfekte Anpassung von Loch und Wirbel herstellen kann. Kaum jemand kann noch mit Holzwirbeln umgehen. Es ist eine Liebhabersache für Sammler oder Traditionalisten geworden. Obwohl ich gestehen muss, dass die Holzwirbelgitarre – verglichen mit einem Instrument der gleichen Serie mit Mechanik – oft besser zu klingen scheint. Ein Phänomen, welches auch von vielen Gitarrenbauern bestätigt wird.

Dies ist eine Frage an der sich schon seit Jahrzehnten die Gemüte der Gitarristen erhitzen. Ende der 60er Jahre hielt der industriell gefertige Nitrolack Einzug in die Gitarrenwelt. Vorher gab es eigentlich fast nur das traditionelle Schellack Verfahren, bei dem ein Naturprodukt (Sekret einer bestimmten Lausart) mit einem Ballen in vielen Schichten aufgebracht wird. Schellack ist im Verhältnis zum Spritzlack dünner und viel empfindlicher. Im Schellack sieht man jeden auch noch so feinen Nagelabdruck sofort als Vertiefung im Lack, wogegen man beim Spritzlack schon ziemlich viel Kraft aufwenden muss, um einem Golpe im Lack sichtbar zu machen. So gesehen kam der Nitrolack natürlich vielen Gitarristen entgegen. Endlich sahen die Gitarren nach wenigen Jahren des Spielens nicht völlig abgespielt aus. Heute ist Nitrolack aus gesundheiltichen Gründen überwiegend vom Zweikomponentenlack verdrängt worden. In manchen Ländern ist die Verwendung von Nitrolack sogar verboten.

Allerdings hat der Spritzlack nicht nur den Effekt des besseren Schutzes der Oberfläche, er wirkt sich meiner Meinung nach auch sehr gravierend auf den Ton aus. Ich habe in den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Gitarrenhändler, einige Gitarren auf Kundenwunsch restaurieren lassen und dabei Schellack in Spritzlack und Spritzlack in Schellack ändern lassen. Eines haben alle diese Veränderungen gemeinsam gehabt. Die Instrumente klangen hinterher ganz anders als vorher. Meistens hat sich beim Endprodukt Schellack der Diskant verändert, er wurde etwas offener und singender, der Gesamteindruck der Gitarre verlor aber auch etwas an Druck. Beim Endprodukt Spritzlack wurde meistens der Bass etwas kräftiger und der Diskant wurde etwas trockener. Vorausgesetzt es handelte sich um einen dünnen Lack. Bei dickem Lack verlor die Gitarre meistens sehr stark an Obertönen und Klang.

Genau diese Toneigenschaften kann man auch fast immer bei neuen Instrumenten feststellen. Schellackgitarren klingen obertonreicher, singender und facettenreicher, haben aber meistens auch einen Hauch von Klassik in sich. Spritzlackgitarren klingen deftiger, bassstärker aber auch trockener im Diskant. Der profesionelle Flamencogitarrist holt mit seiner Technik und Power aber auch bei Spritzlackgitarren noch genügend Klang aus dem Diskant raus, wohingegen der Quereinsteiger aus der Klassik eher die Schellackgitarre bevorzugt, da er den starken Diskant von seiner Klassikgitarre gewohnt ist. Zwei Typen Gitarren für verschiedene Charaktere von Gitarristen. Wie so oft, straft die Realität auch in diesem Fall die Theorie Lügen. Es gibt also auch obertonreiche Spritzlackgitarren und bassstarke Schellackgitarren. Es existiert eben auch hier keine absolute Weisheit.

Wer sehr penibel ist mit seiner Gitarre und mit Spielspuren im Lack nicht leben kann, der sollte sich auf jeden Fall eine Spritzlackgitarre zulegen.

Es gibt nicht die beste Saite für die Flamencogitarre im Allgemeinen. Jede Saite klingt auf einer anderen Gitarre anders. Man sollte nicht extrem harte Saiten spielen, da die Gefahr sonst besteht, dass der oft ziemlich dünn gebaute Hals sich verzieht. Harte Saiten sind nocht zulässig, ebenso Carbon-Saiten, aber wenn möglich keine extra harten Saiten. Die Marke ist egal, das sollte jeder selber ausprobieren. Die Spannung ebenso. Ich habe in den 90er Jahren immer extra weiche Saiten an “Moraito” nach Jerez geschickt, weil er sie dort nicht bekommen hat und auf der Bühne die weichsten Saiten spielen wollte die es gab. Andere Profis bevorzugen harte Spannung. Da muss jeder seine eigene Vorliebe herausfinden. Saiten, die ich im Shop anbiete, sind meine persönliche Empfehlung. Bevor Sie zu einem härteren Satz Saiten wechseln, versuchen Sie erst einmal, Ihre Technik für die rechte Hand zu ändern und weiter hinten am Steg zu spielen. Sie werden sehen, da wird die Gitarre automatisch härter und schlägt weniger auf.

Die Flamencogitarre ist leichter gebaut und hat eine bequemere Saitenlage. Decken- und Zargenstärke einer Flamencogitarre sind wesentlich dünner gebaut als bei einer Klassikgitarre. Auch sind die Zargen meistens nicht ganz so tief wie bei der Klassikgitarre. Allerdings halte ich persönlich nichts von zu flachen Zargen, das macht den Ton wiederum zu dünn. Die bequemere Saitenlage wird durch das Anlegen eines flacheren Halswinkels erreicht. Die Idealen Maße einer Flamencogitarre sind wie folgt.

Am 12ten Bund ist der Abstand von Oberkante Griffbrett und Unterkante Saite im Bass bei ca 2,8 mm. Am Steg ist der Abstand zwischen Oberkante Schlagschutz und Unterkante Saite ca. 8mm. Diese Maße kann man unter- und überschreiten. Beim Unterschreiten wird die Saitenlage tiefer, die Gitarre lässt sich leichter spielen, schlägt aber bei kräftigem Spiel auch schneller auf, was ein für manche störendes Schnarren erzeugt. Flamencogitarristen stört das Schnarren meistens nicht.

Ausserdem spielen Flamencogitarristen mit der rechten Hand meisten ziemlich weit hinten am Steg. Da ist die Saitenlage härter und die Gitarre schnarrt auch bei kräftigem Spiel weniger.
Die meisten Klassikgitarren haben am 12ten Bund 5 bis 6 mm Abstand von Griffbrett zu Saite. Das ist natürlich für richtiges Flamencospiel viel zu hoch. Runterlegen lässt sich das, nur wenn der Halswinkel nicht zu steil angelegt wurde. Da die meisten Klassikgitarren einen sehr steilen Haslwinkel haben, lassen sie sich nicht auf Flamencolage einstellen.

Eine richtige Flamencogitarre sollte auf der Decke einen Schlagschutz (Golpeador) haben. Dies ist eine transparente oder weisse, harte Plastikfolie, die die Decke vor den Golpes (Schlägen) schützt, die bei vielen Flamencostücken auf die Decke zur Betonung des Taktes (Compás) gemacht werden.

Meistens klingt die Klassikgitarre auch etwas mittiger als die Flamencogitarre und ist somit auch tonlich nur bedingt für Flamenco einsetzbar.

3. Pflege und Aufbewahrung

Hier erfahren Sie alles Wichtige, um möglichst lange Freude an Ihrer frisch erworbenen Gitarre zu haben. Aufbewahrung, Pflege, Transport auf Reisen, Handling, Saitenwechsel etc.

Gegenüber den anderen heute im Gitarrenbau verwendeten Lacken (Nitrozellulose, Polyester, etc.) bietet Schellack einige Vorteile. Er kann durch das Ballenpolierverfahren sehr viel dünner und gleichmässier aufgetragen werden und er ist aufgrund seiner Zusammensetzung (Wachsanteile) flexibler. Der Lacküberzug kann somit die Schwingungen des Holzes unterstützen, ohne sie zu behindern.

Leider gibt es nicht nur Vorteile. Die Harze und Wachse, die die Felxibilität des Lackes begünstigen, bedingen eine größere Wärmeempfindlichkeit (Schmelzpunkt je nach Sorte 60-100º C), eine geringere Abrieb- und Kratzfestigkeit und höhere Säureempfindlichkeit (z.B. Hautschweiss). Es ergeben sich daraus einige Ratschläge zum Umgang mit schellackpolierten Instrumenten:
Tücher aus Baumwolle oder Leder schützen vor Kratzern durch Knöpfe, Reissverschlüssen, Gürtelschnallen. Den direkten dauerhaften Kontakt von nackter Haut mit dem Lack vermeiden. Hautschweiss ist säurehaltig und lässt den Lack abstumpfen. Beim Spielen mit der rechten Hand nicht über den Schlagschutz hinaus Schlagen oder Klopfen (Golpes).

Langanhaltende Erwärmung vermeiden, z.B. durch Sonnenbestrahlung, Heizkörper oder andauernde Körperwärme. Zwischen Instrument und Körper können bei angepresstem Instrument schnell mal Temperaturen von 70ºC und mehr entstehen. Das weicht den Schellack auf und im schlimmsten Fall sieht man nach einer längeren Session im Sommer plötzlich sein Hemdmuster am Boden seiner Gitarre abgebildet. Das kann man verhindern, in dem man entweder die Gitarre nicht an den Oberkörper andrückt oder ein weiches Tuch zwischen Gitarre und Körper legt.
Deshalb gilt bei Schellack generell, wenn man stark schwitzt: Nach dem Spielen mit einem weichen Tuch abwischen. Schellack auf keinen Fall mit alkoholhaltigen Pflegemitteln behandeln. Alkohol löst Schellack auf!

Das klingt jetzt sehr kompliziert und aufwändig. Ist es aber bei weitem nicht. Ich selbst besitze einige Schellackgitarren und verwende relativ wenig Zeit für die Pflege. Ich benutze sie nicht im Freien oder in direkter Sonneneinstrahlung, wische Sie nach dem Spielen ab und achte darauf, nicht undiszipliniert auf der Decke herumzuklopfen. Sie sind schon viele Jahre alt und sehen immer noch sehr gut aus

Das ist sicherlich der pflegeleichteste Lack im täglichen Umgang, egal ob Nitrozellulose oder Zweikomponentenlack. Aber auch da ist es sinnvoll nach dem Spielen ab und zu den Schweiss abzutrocknen. Nachteil ist das etwas behinderte Schwingungsverhalten der Decke durch den dickeren Lack. Generell sollte man aber auch diese Lacke nicht mit alkoholhaltigen Pflegemitteln behandeln.

Auch das Griffbrett und die Saiten sollte man ab und zu mal nach dem Spielen mit einem weichen Tuch reinigen. Dann koridieren die Saiten nicht so schnell und das Griffbrett verdreckt und verschmiert nicht. Die meisten gebrauchten Gitarren, die ich in die Hand bekomme haben eine unschöne Dreckschicht auf dem Ebenholz, der sich durch Schweiß über Jahre hinweg ansammelt. Das lässt sich so leicht durch regelmäßiges abtrocknen nach dem Spielen verhindern.

Ich reinige alle paar Monate beim Saitenwechsel das Griffbrett und die Bünde mit feiner Stahlwolle (1000er). Dadurch entferne ich den Flugrost auf den Bünden und den Dreck auf dem Griffbrett und man fühlt sich hinterher wieder viel wohler beim Spielen. Flugrost auf den Bünden behindert auch das Spielen, da die Saiten beim Legado nicht mehr so gut rutscht und die Nebengeräusche hörbar werden.

Bass-Saiten sollte man wechseln, wenn sie an den Auflagestellen der Bünde dunkel werden durch Korrosion oder sogar anfangen sich aufzufädeln. Man kann mehrmals nur die Bass-Saiten wechseln, Die Diskantsaiten teste ich, indem ich die Saite zwischen zwei Finger nehme und von oben bis unten entlangrutsche. Bleibe ich irgendwo hängen, ist die Saite defekt und muss gewechselt werden.

Beim Saitenwechsel ist folgendes zu beachten: Saiten einzeln wechseln, während die jeweils restlichen ihre Stimmung behalten. Kein appruptes Auf- und Abspannen.

Fall alle Saiten gleichzeitig entspannt oder entfernt werden müssen, z.B. bei längeren Spielpausen, vor Transporten, nach der Bildung von Rissen (um Schlimmeres zu verhindern), ist es schonend, symetrisch und in Zwischenschritten vorzugehe, also Ee, A-h, D-g. Diskantsaiten hinter dem Steg mit Knoten gegen Durchrutschen sichern. Das Ende der Saite kann man auch mit einem Feuerzeug abbrennen und dadurch am Durchrutschen hindern.

Einen Tropfen normales Haushaltsöl ein- bis zweimal pro Jahr zwischen Schnecke und Zahnrad aufbringen. Kein Öl an Lack oder Holzteile. Zum Schmieren der Kunststoffwellen in den Holzbuchsen, Seife verwenden (nach Ausbau). Schrauben gelegentlich nachdrehen. Holzwirbel benötigen bei Schwergängigkeit eine Nachbehandlung mit Wirbelseife und bei Durchrutschen eine Behandlung mit Wirbelkreide. Beides bekommt man im Geigenhandel.

Die Gitarre sollte immer im Koffer oder einem entsprechenden Behältnis aufbewahrt werden. Nicht tagelang an die Wand hängen oder im Ständer im Zimmer stehen lassen. Vorsicht bei Fußbodenheizung. Koffer nicht direkt auf den Boden legen, wird zu warm. Das Aufbewahren der Gitarre ausserhalb des Koffers führt zu heftigen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Besonders gefährlich im Winter, wenn es sehr kalt wird und die Heizung noch zusätzlich die Luft austrocknet. Das ist die gefährlichste Zeit für die Gitarre.

Die Gitarre wird normalerweise beim Gitarrenbauer bei einer kontrollierten Luftfeuchtigkeit von 50% montiert. Unter 45% fängt die Gitarre an auszutrocknen. Das bemerkt man, wenn man seitlich über die Bünde fährt und diese spürt. Dann hat sich das Griffbrett durch Austrocknen zusammengezogen und lässt die Metallbünde rausstehen. Das erste Warnsignal für zu trockene Luft. Als nächsten kann die Gitarre Schwundrisse bekommen. Meisten entstehen diese entlang des Griffbrettes auf der Decke. Die Decke ist aber generell rißgefährdet, da sie sehr dünn ist. Schwundrisse sind durch die Garantie nicht abgedeckt, da sie durch falsche Aufbewahrung entstanden sind. Die Gitarre klingt am besten bei ca. 50% Luftfeuchtigkeit. Wird sie trockener, klingt sie aggressiver, wird sie feuchter, klingt sie schlapper. Deshalb ist die richtige Luftfeuchtigkeit fundamental wichtig für ein langes Leben Ihrer Gitarre und auch für einen guten Ton.

Wenn Sie die Gitarre aus dem Koffer nehmen, schliessen Sie diesen gleich wieder, dadurch hält sich im Inneren des Koffers eine konstante Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60%. Jetzt können Sie beruhigt auch in etwas trockenerer Luft eine ganze Weile spielen. Legen Sie die Gitarre wieder in den Koffer zurück, holt sie sich die fehlende Luftfeuchtigkeit wieder aus dem Koffer.

Besorgen Sie sich ein Hygrometer. Die gibt es schon für 10 Euro im Baumarkt. Achten Sie darauf die Luftfeuchtigkeit nicht unter 45% sinkt. Dann sollten Sie einen Luftbefeuchter (mehr dazu weiter unten) benutzen oder feuchte Tücher auf die Heizung legen oder einen speziellen Luftbefeuchter für das Schalloch verwenden. Das sind meisten irgendwelche Schwämme in Röhren oder Gummischläuchen die immer wieder angefeuchtet werden. Aber Vorsicht! Auch hier sollte man die Abgabe der Feuchtigkeit nicht unkontrolliert und über längere Zeit hinweg durchführen. Zu viel Feuchtigkeit in Verbindung mit Wärme kann die Gitarre aus dem Leim gehen lassen. Deshalb bin ich eigentlich kein Freund dieser Schalloch- oder Koffer-Befeuchter. Dadurch fangen auch die Saiten schnell an zu oxidieren.

Wichtig! Denken Sie daran, dauerhaft zu trockene Luft ist der langsame Tod Ihrer Gitarre.

Sie sollten Ihre Gitarre, auch wenn sie immer im Koffer liegt, nicht über längere Zeit einer zu trockenen Luft aussetzen, da irgendwann auch die Luftfeuchtigkeit im Koffer sinkt. Am besten ist es, mit einem guten Luftbefeuchter zu arbeiten, was sich auch positiv auf Ihre Schleimhäute auswirkt. Halten Sie sich ständig in zu trockenen Räumen auf, ist die Erkältungsgefahr größer, weil Ihre Schleimhäute austrocknen. Die Raumluft hat also eine direkte Auswirkung auf Ihr Wohlbefinden. Ähnlich geht es Ihrer Gitarre. Sie sollten keinen Luftbefeuchter benutzen, der das Wasser erhitzt, bevor er es in Umlauf bringt, das bringt vermehrt Bakterien in die Raumluft. Am besten sind Luftbefeuchter, die das kalte Wasser durch eine sich bewegende Rolle an die Oberfläche bringen und dann durch einen Ventilator in die Luft transportieren. Dadurch wird auch Staub in der Luft gebunden. Deshalb nennen sich diese Geräte auch Luftwäscher, da sie das Befeuchten und Reinigen der Raumluft in einem erledigen. Ich benutze in meinem Laden seit 20 Jahren Luftwäscher von Venta und bin außerordentlich zufrieden damit. Auf der Homepage der Firma Venta gibt es jede Menge Informationen zur Auswirkung des Raumklimas auf unsere Gesundheit. Durch einen Zusatz für das Wasser wird die Bakterienvermehrung im Wasser verhindert. Perfekt ist es, den Luftwäscher mit einem Hygrostat zu betreiben. Wenn man diesen auf 50% einstellt, springt der Luftwäscher automatisch an, wenn die Luft zu trocken wird und stellt sich automatisch aus, wenn die gewünschte Luftfeuchtigkeit erreicht wird.

Wärme und Kälte sind prinzipiell kein Messfaktor für eine Gitarre. Außer der extremen Kälte, die fast immer trocken ist, kann es auch feuchte und trockene Hitze geben. Deshalb auch im Sommer Luftfeuchtigkeit kontrollieren und die Gitarre keinem zu starken Durchzug aussetzen.

Beim Verreisen mit einer Gitarre oder wenn ich eine Gitarre verschicke, spanne ich die Saiten immer etwas herunter. 10 Umdrehungen an der Mechanik, auf allen Saiten gleich, reicht aus. Damit verhindere ich, dass die Gitarre zu Schaden kommt, sollte ich mit dem Koffer irgendwo anstossen oder der Koffer beim Transport irgendwo herunterfallen sollte. Der Saiten haben bei einer  gestimmten Gitarre 40 kilopont Zugkraft. Bei einem Unfall ist das eine Menge Spannung, die da auf die Decke und den Querriegel wirkt. Ausserdem die Gitarre im Koffer durch Auspolstern mit weichen Tüchern sichern.

Wenn Sie einen Riss an Ihrer Gitarre entdecken, hängt die Handlungsweise davon ab, wo sich der Riss befindet. Ein Deckenriss ist gefährlich wenn er sich im Spannungsbereich zwischen Schalloch und Querriegel (Saitenhalter) befindet. In diesem Falle sollten Sie die Saiten abspannen und das Instrument einem Fachmann zeigen. Ist der Riss nicht offen, reicht es oft etwas Knochenleim einzubringen, damit er sich nicht weiter öffnet, eventuell, je nach Länge verstärkt man die Innenseite der Decke unter dem Riss mit einem kleinen Holzfutter oder einem Stofffutter. Ist der Riss offen, kann man also schon durchsehen, wird in aller Regel ein Holzspan eingelegt und die Stelle wird von Innen mit einigen kleinen Holzklötzchen (Diamanten) verstärkt. Generell sollten alle Risse einem Fachmann gezeigt werden, damit dieser entscheiden kann, ob etwas getan werden muss, um Schlimmeres zu verhindern.

Der Hals hat sich verzogen. Das kann in zwei Richtungen passieren. Er kommt nach oben, dann ist die Saitenlage plötzlich zu hoch. Das kann in vertretbarem Bereich durch Abfeilen der Stegeinlage reguliert werden. Wenn es zu stark ist, dann müssen die Bünde entfernt werden, der Hals wird gerade gehobelt und neue Bünde werden eingesetzt. Das ist eigentlich eine Routinereparatur für einen Gitarrenbauer. Ist der Hals zu stark nach oben verzogen, muss das Griffbrett fast komplett runtergehobelt werden, es wird ein neues Griffbrett aufgeleimt und neue Bünde eingesetzt. Hat sich der Hals nach hinten gebogen, ist es komplizierter. Sie hören das, wenn die Saiten plötzlich extrem aufschlagen, obwohl Sie nichts an der Saitenlage verändert haben. Da kann man versuchen, ihn mit Wärme wieder nach vorne zu biegen, oder ebenfalls Griffbrett runterhobeln und je nach Verbiegungsgrad, neues Griffbrett aufleimen und neue Bünde einsetzen. Hälse verziehen sich manchmal nach vielen Jahren. Bei älteren Gitarren passiert das immer wieder. Es gibt nicht viele alte Gitarren, bei denen noch nie etwas am Griffbrett gemacht wurde.